Picton & Queen Charlotte Track
Das s.g. Labour Weekend (bei uns in Deutschland Tag der Arbeit) ist auch hier in Neuseeland ein Feiertag und da dieser auf einem Montag liegt, muss das natürlich genutzt werden für meinen ersten Mehrtagesausflug. Die Entscheidung viel schnell auf Picton, dem Startpunkt um mit dem Wassertaxi in den Malborough Sound zu fahren und den Queen Charlotte Track zu laufen. Der gesamte Treck kann in 3-5 Tagen zu Fuß oder aber in 2-3 Tagen mit dem Mountainbike zurückgelegt werden. Wir haben uns dafür entschieden nur einen Tagestrack zu laufen, denn die Lodges liegen alle abseits vom Track und wir hatten keine Camping-Ausrüstung für die Camping-Plätze auf dem Track. Wir haben uns für die Strecke von Torea Bay nach Mistletoe Bay entschieden, der Track sollte ca. 4 Stunden dauern bei 8km Fußweg, außerdem wollten wir am nächsten Tag noch einen kleinen Walk in Picton selbst machen. Gesagt getan ging es Freitag nachmittags los mit dem Auto Richtung Picton, die Fahrt sollte ca. zwei Stunden dauern (eine kleine Pause mit eingeplant), bei Havelock haben wir unseren kleinen Snack genossen und sind dann weiter Richtung unserer Unterkunft in Picton. Dort angekommen, hieß es erstmal Zimmer anschauen (wir hatten unser 4er-Zimmer zu Beginn ganz für uns alleine) und dann haben wir bald auch schon unser Abendessen gekocht und uns Bettfertig gemacht ? Am nächsten Tag ging es relativ früh raus, weil wir unser Wassertaxi schon für 9 Uhr morgens gebucht hatten, nach einer relativ kurzen Fahrt über den Sound sind wir an der Torea Bay ausgestiegen und haben noch kurz eine Erklärung vom Kapitän erhalten wie wir auf den Track gelangen und dann ging es auch schon los. Ich muss sagen, als wir auf dem Boot waren und auch bei unserem Ausstieg gab es noch strahlenden Sonnenschein, dann hat es sich etwas zugezogen, aber soo schlimm war das gar nicht, denn der Anstieg der bewältigt werden musst hatte es schon in sich, für jemanden der kaum/gar nicht wandern geht. Als wir endlich Shamrock Ridge (407 Höhenmeter) erreicht hatten, waren wir doch etwas aus der Puste, aber der Ausblick von dort aus belohnt einen für die Strapazen ? und so konnten wir auf einer Holzbank mit Blick auf den Sound erstmal ein kleines Mittagessen einlegen. Nun ging es weiter auf dem Track, eigentlich hatten wir noch geplant auf den Te Mahia Saddle Lookout zu steigen, aber da wir uns nicht sicher waren wie weit es noch bis zur Mistletoe Bay war und unser Wassertaxi ja auch nicht lange auf uns warten würde haben wir uns doch dagegen entschieden. Nach einer Ewigkeit kam der Abzweig zur Mistletoe Bay, nun begann der Abstieg durch den Wald (auch hier wieder oft kein Weg zu sehen, orientiert wurde sich wieder an den orangenen Pfeilen. Achtung der Weg verlauft lange über Baumwurzeln die den Abstieg etwas erleichtern sollen!) und uns wurde zum ersten Mal klar, was der Unterschied zwischen einem ausgebauten Wanderweg (die Great Walks und auch ein paar kleinere) und einem normalen Wanderweg in Neuseeland bedeutet. Wir erreichten Mistletoe Bay, etwa eineinhalb Stunden bevor uns das Wassertaxi dort wieder einsammeln würde und haben dort erstmal den letzten Rest an Essen verputzt, dann mit Sonnencreme eingeschmiert und in die Sonne gelegt. Eine Viertelstunde bevor das Wassertaxi ankommen sollte, haben wir uns schon mal auf den Steg gesetzt und die kleinen Fische beobachtet, das Wasser war wunderschön klar und ein paar mutige kleine Jungs sind sogar vom Steg ins Wasser gesprungen. Dann kam auch schon ein Boot in Sicht, allerdings ein sehr kleines, das recht rasant unterwegs war, aber die Farben stimmten mit denen unseres Anbieters überein und als es näher kam konnten wir auch das Logo sehen. Wir waren die Ersten auf dem Boot und der Kapitän teilte uns mit, dass wir noch in Marahau (dem Beginn oder Ende des Queen Charlotte Tracks je nachdem) noch ein paar Leute einsammeln müssen. Also ging es einmal quer durch den Sound nach Marahau, quasi eine kleine private Tour nur für uns, in Marahau wurden zwei Backpacker Rucksäcke von unserem Kapitän an Land gebracht und wir haben noch eine kleine Gruppe an Personen aus Indien eingesammelt. Dann ging es auch schon wieder mit dem Boot zurück nach Picton. Leider haben wir auf unserer Fahrt durch den Sound nur auf der Hinfahrt einmal kurz und von ziemlich weit weg Delfine gesehen, einen Tag zuvor waren sogar Orcas gesichtet worden. Zum Abendessen haben wir uns eine Pizza in einem kleinen Lokal in Picton gegönnt, denn wir hatten beide keine Lust mehr uns noch etwas zu kochen. Am nächsten Tag sind wir den Snout Track gelaufen, einen Wanderweg in Picton, der einen am Ende mit einem wunderschönen Ausblick auf den Sound belohnt. Auch hier ging es, typisch Neuseeland erst runter und wieder rauf und andersherum, am Ende haben wir, lustiger Weise, auch ein paar andere Leute aus unserem Hostel getroffen. Am Tag unserer Rückfahrt sind wir noch zu einem anderen kleinen Lookout, mit kleinem Strandabschnitt gefahren bevor wir uns auf den Rückweg nach Nelson gemacht haben. Unterwegs haben wir noch einen Stopp im Pelorous Bridge Scenic Reserve eingelegt und uns dort einen Wasserfall angeguckt, den Pelourus River (Filmkulisse für der Hobbit, dort wo sie mit den Fässern den Fluss hinuntertreiben) haben wir uns leider nicht mehr angeschaut.
Centre of New Zealand
Wenn man nach Nelson kommt ist es ein Muss, mindestens einmal zum Centre of New Zealand zu laufen, wenn man fragt was man am Wochenende so machen könnte kommt meist als erste Frage ob man schon am Centre of New Zealand war. Nur zwei Minuten vom Stadtzentrum entfernt, liegt der Botanical Hill, hier startet man den Aufstieg zum Centre of New Zealand, der Weg ist etwas steil (aber nicht allzu sehr ?). Oben angekommen erwartet einen eine, wenn es nicht zu wolkig ist, wunderschöne Aussicht über Nelson.
Fun Fact: Das Centre of New Zealand ist eigentlich gar nicht das Zentrum von Neuseeland, bei der ersten Vermessung dachte man noch genau dort wäre die Mitte Neuseeland, bei späteren genaueren Messungen musste man jedoch feststellen, dass es nicht stimmt. Allerdings liegt der Punkt nicht allzu weit weg und man hat es einfach dort belassen.